Die Opposition zwischen Genus maskulinum und femininum war im Deutschen bis etwa 1970 allgemein und ist teilweise bis heute eine privative.
Die Unmarkiertheit des Genus maskulinum wurde von da an in Frage gestellt, wenn Menschen bezeichnet wurden. Käthe Kollwitz (1867-1945) schrieb noch: Ich bin in erster Linie Künstler. Wiewohl es nach wie vor Frauen gibt, die so sprechen, würden seit Ende des 20. Jh. die meisten Künstlerinnen vermutlich schreiben: ich bin in erster Linie Künstlerin. Dieser Sprachwandel ist einer der wenigen, die von einer Diskussion in der Öffentlichkeit begleitet werden, daher vielen bewußt sind und wo die Sprachbenutzer sich entscheiden, ob sie ihm folgen oder konservativ bleiben wollen.