Die Substantivierung von Adjektivalien dient der Hypostase. Die von ihnen ausgedrückte Qualität wird dadurch verselbständigt. An die Stelle einer Qualität tritt dann eine Klasse von Gegenständen, welche durch die Qualität wesentlich gekennzeichnet sind.

Und das ist etwas, was etwas Großartiges ist, das ist etwas, was wir alle ... (Bayrische Landtagspräsidentin in freier Rede 06.06.2009)

Unbeschadet der Möglichkeit, daß es sich hier um ein Versehen von der Art handelt, wie sie in freier Rede vorzukommen pflegen, ist doch der beabsichtigte rhetorische Effekt deutlich: die Qualität des Großartigen kommt dem Subjekt gleichsam nicht nur kontingent zu, sondern kennzeichnet sein Wesen, denn sie stellt die wesentliche Klasse dar, in die es fällt. Dieser Sinn würde bereits mit der einfachen Substantivierung der Basisversion das ist großartig zu das ist etwas Großartiges erreicht. Die Operation wird hier jedoch rekursiv angewandt, indem das NS etwas Großartiges zunächst mithilfe der Kopula verbalisiert und der entstehende Relativsatz wiederum substantiviert wird. Das Ergebnis ist die ultimative Hypostase des Großartigen.