Linguistik und Phonetik sind empirische (auf Beobachtung gegründete) Wissenschaften. Sie gehen also deskriptiv, nicht präskriptiv/normativ vor. Sie werten folglich nicht die Korrektheit eines Satzes oder die Güte einer Aussprache, sondern vergleichen sie höchstens mit einer in der Sprachgemeinschaft akzeptierten Norm.
Phonetik ist daher, wie bereits auf der Seite über Laut und Schrift gesagt, unvoreingenommene Beobachtung des Gesagten, nicht Ableitung von der Orthographie. Ebenso stellt die Phonologie durch Beobachtung und Beschreibung fest, welche Art von Unterscheidungen in einem Sprachsystem relevant sind und welche Variationen unter welchen Bedingungen auftreten.
Der Phonetik ist eine normative Disziplin zugeordnet, die Orthophonie. Sie stellt z.B. die Unterschiede zwischen hochdeutscher und dialektaler Aussprache fest und entwickelt Methoden zur Vermittlung hochdeutscher Aussprache.
Gegenstand der Phonetik ist der Sprachlaut. Er nimmt in der sprachlichen Kommunikation einen Weg in drei Etappen:
Dies ergibt eine Einteilung des Gegenstandsbereichs der Phonetik, aus welcher sich wieder drei Subdisziplinen ergeben:
Wie man sieht, ist diese Unterteilung nach naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten definiert. Sie liegt den folgenden Lektionen 2 – 4 zugrunde.
Clark & Yallop 1995, ch. 1.