Attribut | Wert |
Sprachnamen | Autonym ist Nasili “Nesisch”. Der Name Hethitisch stammt von dem hattischen Substrat. |
Sprachgebiet | Hethitisch wird von -1.900 bis -1.200 in Kleinasien gesprochen, mit Zentrum in Hattusas (= türk. Boğazkale, 150 km östlich von Ankara). |
Affiliation | anatolischer Zweig der indogermanischen Sprachen |
Dialekte | |
Sprachgemeinschaft | Die Hethiter wandern kurz nach -2.000 in Kleinasien ein und etablieren sich in dem vormaligen Reich Hatti. Von -1.800 an unterwerfen sie Kleinasien. Unter Mursilis I expandieren sie -1.595 bis Babylon; unter Suppiluliumas erobern sie das Reich von Mitanni; um -1.300 teilen der Hethiter Muwatalli und Ramses II sich Syrien und Palästina. Danach werden die Hethiter von den Assyrern verdrängt. |
Perioden | -1.800 Althethitisch -1.400 Junghethitisch |
Früheste Zeugnisse | Gesetzestafeln, deren Text ins 18. Jh. reicht. |
Literatur | Es sind über 25.000 Tontafeln bekannt. Viele der althethitischen Texte sind nur in jüngeren Abschriften erhalten. |
Status | Sprache des Hethiterreiches neben anderen Sprachen Kleinasiens. |
Sprachsystem | gegenüber den anderen altindogermanischen Sprachen einfachere Morphologie |
Schriftsystem | Die Hethiter übernehmen um -1.700 die babylonische Keilschrift und schreiben ihre Texte teils in einer Kombination aus (sumerischen) Logogrammen und akkadischen Silbenzeichen, teils durchgängig in akkadischer Silbenschrift. Daher sind von zahlreichen Wörtern die hethitischen Significantia nicht bekannt. |
Fortleben | ausgestorben |
Forschungsgeschichte | 1906 wurde das Tontafelarchiv von Hattusas entdeckt. 1915 - 1917 entzifferte Bedřich Hrozny die Texte aufgrund der bestehenden Kenntnis der Keilschrift und der Hypothese, daß die Sprache indogermanisch sei. Seitdem wird Hethitologie i.a. als Zweig der Indogermanistik betrieben. |