Grundsätzliches zur Paginierung wird anderswo gesagt. Hat man in einem Text mehr als eine Seitenzählung (z.B. weil die “Titelei” römisch gezählt ist), so muß man zunächst den Text entsprechend unterteilen:
Dann sorgt man in jedem Abschnitt des Textes für die Paginierung.
OO Writer | MS Word |
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Auf diese Weise wird gleichzeitig eine unnütze Voreinstellung der Textverarbeitung korrigiert. Seitenzahlen gehören nämlich, wie schon gesagt, an den Kopf, nicht an den Fuß einer Seite.
In OO Writer ist separat dafür zu sorgen, daß auf der ersten Seite die Seitenzahl nicht erscheint:
Der automatische Seitenumbruch bringt nicht immer die gewünschten Ergebnisse. Alle Unzuträglichkeiten lassen sich jedoch korrigieren, und zwar entweder ad hoc für eine bestimmte Textstelle oder grundsätzlich für alle Absätze eines bestimmten Typs.
Für die Zwecke der Textverarbeitung sind zwei Situationen zu unterscheiden:
1) Will man, daß an einer bestimmten Textstelle eine neue Seite beginnt, so macht man dies auf keinen Fall “zu Fuß” durch Einfügen so vieler Leerzeilen, bis endlich die Textverarbeitung auf die nächste Seite wechselt. Sondern man erzwingt einen Seitenumbruch dadurch, daß man am Ende des vorangehenden Abschnitts den Code ‘Feste neue Seite’ einfügt: Strg + Return. Alternativ kann man für den ersten Absatz der Folgeseite verlangen, daß er auf einer neuen Seite beginne:
OO Writer | MS Word |
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Hauptkapitel eines Buchs und andere Abschnitte auf der obersten Gliederungsebene wie Inhaltsverzeichnis usw. sollen grundsätzlich auf einer neuen Seite beginnen. Hierzu wird die letztere Methode verwendet, aber natürlich in der zugehörigen Formatvorlage.
2) Geht es hingegen darum, dass an einer bestimmten Stelle nicht umgebrochen werden soll, so fügt man nicht eine feste neue Seite oberhalb1 dieser Stelle ein; denn die würde bei nachfolgenden Änderungen des vorangehenden Textes erhalten bleiben und ggf. unsinnige Ergebnisse zeitigen.
Die erste Zeile oder die Überschrift eines Absatzes soll nicht am Ende einer Seite vom folgenden getrennt werden; und ebensowenig soll die letzte Zeile eines Absatzes auf die Folgeseite geraten. Daraus folgt übrigens, daß in Absätzen von weniger als vier Zeilen überhaupt kein Seitenumbruch stattfinden soll. Verwaiste erste und letzte Absatzzeilen heißen in der Typographie Schusterjungen bzw. Hurenkinder. Sie werden in modernen Textverarbeitungen bereits per Voreinstellung vermieden (in MS Word ist ‘Format – Absatz – Zeilen- und Seitenwechsel – Absatzkontrolle’ schon angekreuzt).
Daß jedoch ein einzeiliger Absatz eine Über- oder Unterschrift zum Folgenden bzw. Vorangehenden sein soll, weiß die Textverarbeitung nicht, und man muß von Hand dafür sorgen, daß er davon nicht getrennt wird. Dazu setzt man den Cursor in den Absatz, der mit dem folgenden [!] zusammenbleiben soll. Sodann:
OO Writer | MS Word |
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Besteht für solche Über- und Unterschriften eine Formatvorlage, so macht man diese Einstellung natürlich nicht an der einzelnen Textstelle, sondern in der Formatvorlage. (Bei der Gelegenheit kann man sich überzeugen, daß diese Option bei den vorgefertigten Überschriftsvorlagen schon gesetzt ist.) Auf keinen Fall macht man dies “zu Fuß” dadurch, daß man Leerzeilen oder ‘Feste Neue Seite’ vor der Überschrift einfügt.
Wissenschaftliche Texte haben auf jeder Seite (außer der ersten Seite eines jeden Hauptabschnitts) einen sog. lebenden Kolumnentitel (von der Textverarbeitung ‘Kopfzeile’ genannt). Dieser hat zwei Funktionen:
Will man diese Funktionen erfüllen, kann man die lebenden Kolumnentitel wie folgt gestalten:
Kopfzeile definieren:
OO Writer | MS Word |
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Sodann:
OO Writer | MS Word |
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Hatte man zuvor ‘Gerade/ungerade anders: ja’ gewählt, so wird in diesem letzteren Schritt zwischen geraden und ungeraden Seiten differenziert. Man wechselt zwischen den beiden durch den Menüpunkt ‘Nächste anzeigen’.
Übrigens ist der lebende Kolumnentitel gleichzeitig die Zeile, in der die Seitenzahl erscheint.
1 Man kann durch Verringerung des Zeilenabstandes auf der ganzen Seite auch forcieren, daß mehr Zeilen auf die Seite passen, als die Textverarbeitung beim automatischen Umbruch will; aber das ist fortgeschrittenes Desktop Publishing.