Wortbedeutungen stehen in Beziehungen zu den Bedeutungen anderer Wörter desselben Lexikons, welche die einzelne Bedeutung eingrenzen und das ganze Lexikon strukturieren. Es ist hier die Rede von den sogleich systematischer zu besprechenden Relationen des Typs ‘Oberbegriff’, ‘Gegensatz’, ‘Synonym’ usw. Diese Relationen heißen paradigmatische lexikalische Relationen. Da von syntagmatischen Relationen im Lexikon i.a. nicht die Rede ist, werden sie oft auch einfach lexikalische Relationen genannt.

Die paradigmatischen lexikalischen Relationen sind wie folgt einzugrenzen:

Die zweite Einschränkung entspricht dem spezifischen Erkenntnisinteresse der Lexikologie und letztlich der Lexikographie. Tatsächlich existieren dieselben Arten semantischer Relationen auch zwischen größeren (und kleineren) sprachlichen Einheiten und werden insofern auch in der Semantosyntax behandelt.

Gemeinhin werden unter dem Begriff der paradigmatischen lexikalischen Relation die folgenden Relationen zusammengefaßt:

Sie werden auch hier zusammen behandelt. Allerdings sind es bei näherem Hinsehen Relationen sehr verschiedener Art:

  1. Einen Typ lexikalischer Relationen kann man nur konzipieren, wenn man den Ausdruck der betreffenden Lexeme berücksichtigt. Dies sind paradigmatische lexikalische Relationen in semasiologischer Perspektive, also semantische Relationen zwischen Ausdrücken.
  2. Einen anderen Typ lexikalischer Relationen kann man zwischen Begriffen konzipieren, deren Ausdruck gleichgültig ist. Dies sind paradigmatische lexikalische Relationen in onomasiologischer Perspektive, also Relationen zwischen Begriffen.