Die philippinischen Sprachen organisieren die syntaktischen Relationen auf eine eigene Weise. Die folgenden Beispiele aus dem Bikol kann man ebenso im Tagalog oder einer beliebigen anderen philippinischen Sprache finden:

Voice in Bikol
.a.nag-ta'o'ang-lalakening-librosa-babaye
AGNR-giveTOP-manACC-bookDAT-woman
the man gave a book to the woman
 b.na-ta'okang-lalake'ang-librosa-babaye
PATNR-giveERG-manTOP-bookDAT-woman
the book was given to the woman by the man
 c.na>ta'o<ankang-lalakening-libro'ang-babaye
<RECNR>giveERG-manACC-bookTOP-woman
the woman was given a book by the man
.a.nag-putul'ang-lalakening-tubugamit-('ang-)lanseta
AGNR-cutTOP-manACC-caneINSTR-knife
the man cut sugar-cane with a knife
 b.pinag-putulkang-lalakening-tubu'ang-lanseta
INSTNR-cutERG-manACC-caneTOP-knife
the knife was used by the man to cut sugar-cane
.a.nag-bakal'ang-lalakening-kandingpara-sa-babaye
AGNR-buyTOP-manACC-goatBEN-DAT-woman
the man bought a goat for the woman
 b.pinag>bakal<ankang-lalakening-kanding'ang-babaye
<BENNR>buyERG-manACC-goatTOP-woman
the woman was bought a goat by the man

Givon, Talmy 1997, "Grammatical relations: an introduction." Givon, Talmy (ed.), Grammatical relations. A functionalist perspective on structure. Amsterdam & Philadelphia: J. Benjamins; 1-84; p. 19. Die interlinearen Glossen waren gegenüber der Vorlage zu korrigieren.
Abkürzungen: ACC accusative, AGNR agent nominalizer, BEN benefactive, BENNR benefactive nominalizer, DAT dative, ERG ergative, INSTNR instrument nominalizer, INSTR instrumental, PATNR patient nominalizer, RECNR recipient nominalizer, TOP topic

Die Markierung der syntaktischen Relationen in diesen Sprachen ist ausschließlich exzentrisch. Für jede semantische Funktion eines NSs gibt es eine Präposition. Zusätzlich gibt es eine Präposition für eine ‘Topic’ (früher ‘Fokus’) genannte syntaktische Funktion, welches die Funktion eines definiten Prädikationssubjekts ist und sämtliche semantischen Funktionen neutralisiert. Dem Topic wird das Prädikat zugesprochen. Dieses wiederum steht in einem bestimmten Genus verbi. Es gibt ein großes Paradigma solcher Genera verbi, denn jeder semantischen Funktion entspricht ein Genus verbi, welches das Verb genau dann annimmt, wenn der die entsprechende semantische Funktion tragende Partizipant zum Topic promoviert wird. Diese Formen des Verbs haben partizipialen Charakter (wie denn der Locus des Genus verbi überhaupt im infiniten Verb ist), so daß die betreffenden Genus-verbi-Morpheme als Nominalisatoren betrachtet werden können, die das Verb auf die entsprechende Funktion ausrichten. Der Satz hat eine äquative Struktur, will sagen, eine wörtliche Wiedergabe z.B. von B1.c wäre etwa “einer, dem von dem Mann das Buch gegeben wurde, (war) die Frau” (Evans 2000, §4.1.1).

Andere austronesische Sprachen weisen Annäherungen an diese Satzstruktur auf, aber in dieser reinen Ausprägung findet sie sich bis jetzt nur in den philippinischen Sprachen. Sie ist deswegen von Anfang an der ‘Philippine type’ der Ausrichtung der Fundamentalrelationen genannt worden. Andere haben versucht, dieses System unter das ergativische oder aktivische System i.w.S. zu subsumieren. Während das System mit dem ergativischen ebenso viel oder so wenig wie mit dem akkusativischen zu tun hat, besteht eine Ähnlichkeit zum aktivischen System darin, daß die semantischen Rollen einschließlich Actor und Undergoer nicht zugunsten grammatischer Relationen schematisiert werden, sondern stets durch Kasusrelator oder Genus verbi unterschieden werden.