Themen und Ziele
Diese Lektion charakterisiert die Sprachwissenschaft durch typische Forschungsfragen, die in ihr gestellt werden. Das Ziel ist ein exemplarischer Einstieg in linguistische Fragestellungen und ein Vorausblick auf die kommenden Lektionen.
Vorläufige Definition
Wissenschaft (i.S.v. wissenschaftliche Forschung1) ist die methodisch kontrollierte Aufstellung einer Theorie über einen Gegenstandsbereich zu dem Zwecke, den Gegenstandsbereich - kognitiv oder praktisch - zu kontrollieren. Näheres dazu im Abschnitt ‘Wissenschaft’.
Eine bestimmte Wissenschaft ist partiell durch eine bestimmte Ausprägung jedes dieser Definitionsstücke konstituiert; das wichtigste ist aber ihr spezifischer Zweck, ihr Erkenntnisinteresse.
Sprachwissenschaft ist die Wissenschaft, welche die Frage beantworten will: Wie ist Verständigung durch Sprache möglich?
Sprachwissenschaft ist dasselbe wie Linguistik; sprachwissenschaftlich ist synonym mit linguistisch.
Linguistisch ist dagegen nicht dasselbe wie sprachlich; s. dazu anderswo.
Die Sprache bildet den Gegenstandsbereich der Sprachwissenschaft. Dieser ist sehr vielgestaltig und wird daher durch Fragen ganz verschiedener Art erschlossen. Entsprechend gibt es viele Subdisziplinen und Gebiete der Sprachwissenschaft. Diese werden im Abschnitt Wissenschaftliches Umfeld und Gliederung der Linguistik im systematischen Zusammenhang dargestellt. Im folgenden werden sie anhand ihrer Beiträge zum Verständnis eines Beispielsatzes eingeführt.
Linguistische Fragen – linguistische Disziplinen
Beispielsatz
Man stelle sich vor, man sähe von folgendem Beispielsatz zunächst nur die Z. 4 und bekäme die Aufgabe, sich analytisch mit ihm auseinanderzusetzen. Dann würden sich eine Reihe von Fragen stellen, die im folgenden abgearbeitet werden und die sich z.T. durch die Hinzufügung der anderen vier Zeilen beantworten, welche Eigenschaften des Beispielsatzes darstellen.
1 | [ ʧɛ́ːn tíːŋ ʃɔˈkik ɛ ʧàŋ ˈlìːbrɔh ʔa ˈʦ'á̰ːmah tɛ̀ːnaʔ ] | ||||||||
2 | { ʧéːn | táːn in | ʃok-ik | le | ʧàːn | lìːbroh | a | ʦ'a'-mah | tèːn-a' } |
3 | nur | PROG SBJ.1.SG | les-INKMPL | [ DEF | klein | Buch | [ SBJ.2 | geb-PRF | ich ]-D1 ] |
4 | < Chéen | táan in | xokik | le | chaan | libro | a | ts'a'mah | teena'. > |
5 | Ich lese nur gerade dieses Büchlein, das du mir gegeben hast. |
In bezug auf das Beispiel
Aus welcher Sprache kommt dieser Satz?
Der Satz entstammt der Mayasprache von Yukatan, genannt yukatekisches Maya oder einfach Yukatekisch. Die Sprache ist eine von 30 noch lebenden Mayasprachen und wird von über einer halben Million Menschen auf der Halbinsel Yukatan in Mexiko gesprochen.
Für die Beantwortung solcher Fragen ist die Allgemeine Sprachwissenschaft zuständig. Die Beschreibung einer Sprache, einschließlich der Analyse von Sätzen wie dem Beispielsatz, obliegt der deskriptiven Linguistik, also der beschreibenden Sprachwissenschaft. Im Prinzip gibt es pro Sprache eine deskriptive Linguistik. So sind germanistische Linguistik, anglistische Linguistik und yukatekische Linguistik alles Disziplinen der deskriptiven Linguistik.
Was bedeutet das?
Die Bedeutung eines Satzes kann man auf verschiedene Weisen angeben. Ein einfaches, auch von Laien oft benutztes Verfahren ist es, den Satz zu übersetzen. Das ist oben in Z. 5 des Beispielsatzes geschehen, die eben seine Bedeutung repräsentiert. Es ist zu beachten, daß Bedeutungsangaben in doppelte Anführungszeichen gesetzt werden (im Englischen in einfache).
Man kann die Bedeutung eines ganzen Satzes angeben, aber auch die Bedeutung von Wörtern oder sogar von noch kleineren Bestandteilen von Äußerungen. Z. 3 des Beispiels bietet eine Repräsentation, die man interlineare Glosse nennt. Hier sind alle bedeutungstragenden Bestandteile des Satzes einzeln mit einem deutschen Übersetzungsäquivalent gepaart bzw., wenn es grammatische Formative sind, mit einer Angabe ihrer grammatischen Funktion. Alle Bestandteile tragen mit ihrer Einzelbedeutung etwas zur Gesamtbedeutung des Satzes bei. Die Bedeutung der einzelnen Bestandteile kann der Linguist in ein Lexikon aufnehmen. Aus deren Kombination die Gesamtbedeutung zu konstruieren ist dagegen Angelegenheit syntaktischer und semantischer Regeln.
Mit der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke befaßt sich die Semantik, also die Bedeutungslehre.
Wie wird das ausgesprochen?
Eine sprachliche Äußerung wird zunächst als Audiodatei aufgezeichnet und dann teils durch Vorspielen und Anhören, teils mit Software, die ihre akustischen Eigenschaften darstellt, phonetisch analysiert. Auf diese Weise werden die Sprachlaute, aus denen sie sich zusammensetzt, identifiziert. Für jeden in den Sprachen der Welt vorkommenden Sprachlaut gibt es im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) ein mehr oder minder buchstabenähnliches Symbol. Z. 1 oben gibt eine phonetische Repräsentation des Beispielsatzes, die das IPA verwendet. Das IPA ist so fein differenziert und so präzise definiert, daß ein Fachmann damit beliebig genau angeben kann, wie eine Äußerung sich anhört, und ein anderer Fachmann – auch ohne die Sprache zu kennen oder den Satz zu verstehen – die phonetische Repräsentation so vorlesen kann, daß ein Sprecher der Sprache es zwanglos verstehen würde. Übrigens ist zu beachten, daß die phonetische Repräsentation in eckige Klammern gesetzt wird.
Einige der IPA-Symbole sind bereits aus guten Englisch- und Französisch-Wörterbüchern bekannt. Daneben hat das Yukatekische ein paar Laute und phonetische Eigenschaften, die in umliegenden Sprachen nicht vorkommen. Bemerkenswert sind die folgenden:
- In Wörtern wie ts'a'mah tritt der glottale Verschlußlaut zwar hinter dem Vokal einer Silbe, aber nicht am Wortende auf. Unter solchen Bedingungen wird er oft mit dem vorangehenden Vokal zu einem glottalisierten (~ gekrächzten) Vokal verschmolzen, im IPA durch die Tilde unter dem Vokal symbolisiert, wie in [á̰].
- Die Sprache hat auch glottalisierte (genauer: ejektive) Konsonanten, im IPA durch einen Apostroph hinter dem Konsonantenbuchstaben symbolisiert, wie zu Beginn des Wortes ts'a'mah.
- Und schließlich haben die Wörter der Sprache lexikalischen Ton. Der Ton einer Silbe kann hoch oder tief sein. Dies wird in dieser Repräsentation leicht vereinfacht durch einen Akut bzw. Gravis über dem Vokal, wie in [ʧɛ́ːn] und [ˈlìːbroh], symbolisiert.
Die geschilderten Analyseverfahren und Repräsentationen sind Angelegenheit der Phonetik, der Wissenschaft von den Sprachlauten.
Eine weitergehende Frage ist, ob alle in einer solchen Äußerung hörbaren Laute auch wirklich zur Unterscheidung der Wörter wesentlich sind. Im Deutschen z.B. sprechen wir am Anfang von vokalisch anlautenden Wörtern wie ich einen glottalen Verschlußlaut. Aber das ist ein phonetischer Automatismus und trägt nichts zur Identität dieses Worts als Einheit des Sprachsystems bei. (Deswegen wird dieser Laut auch in der Schrift zu Recht nicht berücksichtigt.) Dasselbe passiert auch im Yukatekischen, wie an der phonetischen Repräsentation des Wortes a zu sehen ist. Ferner wird das zweite Wort des Satzes normalerweise nur als eine Silbe gesprochen. Aber da werden zwei Silben auf ziemlich unregelmäßige Weise miteinander verschliffen, wie man durch Vergleich von Z. 1 mit Z.2 sieht. Z. 2 bietet eine morphophonemische Repräsentation des Beispielsatzes. Sie zeigt diejenigen Sprachlaute, die zu den Wörtern als Einheiten des Sprachsystems gehören und die in der Sprache bedeutungsunterscheidend sind. Auf gleiche Weise sind auch die zahlreichen anderen Abweichungen zwischen Z. 1 und Z. 2 zu verstehen, also z.B. die Velarisierung des /n/ am Ende des zweiten Wortes, so daß es wie [ŋ] klingt. Man beachte übrigens, daß die morphophonemische Repräsentation zwischen geschweiften Klammern steht.
Zu der Frage, welche Funktion die Laute in ihrem Sprachsystem haben, gehört auch, an welchen Stellen in der Silbe oder dem Wort sie stehen können. Es kann z.B. sein, daß zwei Sprachen zwar einen Laut gemeinsam haben, er aber in der einen Sprache in anderen Umgebungen vorkommt als in der anderen:
- Das yukatekische [h] klingt genau wie das deutsche; aber im Unterschied zu diesem kommt es auch am Silbenende vor, z.B. in Wörtern wie ts'a'mah.
- Auch der glottale Verschlußlaut [ʔ] ist aus dem Deutschen und Englischen wohlbekannt. Aber abermals kann er im Yukatekischen in einer Silbe auch nach dem Vokal auftreten, wie in teena'.
Mit der Frage, welche Laute in einer Sprache funktionell, also bedeutungsunterscheidend sind, wie diese sich zu Lautsystemen fügen und welchen Veränderungen sie in Sätzen ausgesetzt sind, befaßt sich die Phonologie, die Lehre von den Lautsystemen.
Wie wird dieser Satz geschrieben?
Diese Frage ist schon beantwortet, weil der Beispielsatz ja von Anfang schriftlich gegeben war. Man soll sich als Voraussetzung der Frage natürlich vorstellen, der Satz wäre bloß mündlich-akustisch präsentiert worden. Dann würde die Frage durch die orthographische Repräsentation von Z. 4 beantwortet werden. Die Sprache hat also eine alphabetische Schrift. Diese wurde allerdings erst von den Spaniern nach der Conquista eingeführt. Bis dahin hatten die Maya in einer Hieroglyphenschrift geschrieben, von welcher zahlreiche in Stein gehauene Texte erhalten sind. Da Yukatekisch nur selten zu schriftlicher Kommunikation verwendet wird, ist die alphabetische Schrift nicht ganz normiert. Andere Varianten der Schrift geben das /h/, z.B. das am Ende des Wortes ts'a'mah, durch den Buchstaben <j> wieder, weil der im mexikanischen Spanisch ähnlich wie [h] gesprochen wird, während der Buchstabe <h> im Spanischen überhaupt nicht gesprochen wird. Auch sonst ist die Orthographie natürlich ans Spanische angelehnt. Man beachte übrigens, daß wenn es darum geht, eine orthographische Repräsentation von anderen linguistischen Repräsentationen zu unterscheiden, diese in spitze Klammern eingeschlossen wird, so wie in Z. 4 und auch in diesem Absatz zu sehen.2
Mit der Fragen der Schriftsysteme und der Orthographie befaßt sich die Graphemik.
Aus welchen Wörtern besteht der Beispielsatz?
Mit dieser Frage kann man sich auf die flektierten Wortformen wie z.B. ts'a'mah “gegeben haben”, aber auch auf Wörter als Einträge des Lexikons (die Lexeme), wie z.B. ts'a' “geben”, beziehen. Bei der letzteren Frage kommt es zunächst darauf an, die einfachen und komplexen Wörter einer Sprache zu identifizieren. Im Beispielsatz kommen z.B. die Wörter chéen “nur”, xok “lesen” und libro “Buch” vor. Für jedes Wort sind nun seine sämtlichen sprachlichen Eigenschaften anzugeben, so wie sie in einem vollständigen Lexikon stehen. Dazu gehören zunächst Ausdruck und Inhalt, also phonologische und semantische Repräsentation des Lexems. Weiter wäre z.B. zu sagen, daß chaan “klein” ein Adjektiv ist, das aber in dieser Form nur vor dem Bezugsnomen auftritt, während es im Prädikat eines Satzes chichan lautet. Bei Verben wie xok und ts'a' ist die Konjugationsklasse zu verzeichnen. Und bei libro schließlich ist zu beobachten, daß es ein Lehnwort aus dem Spanischen ist. Ferner ist auch das Lexikon in gewissem Maße ein System (ein Subsystem des Sprachsystems). Z.B. steht ein Adjektiv wie chaan in unmittelbarem Gegensatz zu seinem Antonym nohoch “groß”. Und von einem Verb wie xok “lesen” kann man – durch Dehnung mit Tiefton – ein Substantiv ableiten, in diesem Falle xook “Studium, Schule”.
Mit der Gruppierung der Wörter einer Sprache zu einem Lexikon und mit dessen Struktur befaßt sich die Lexikologie. Die praktische Aufgabe der Herstellung von Wörterbüchern obliegt dagegen der Lexikographie.
Wie ist dieser Satz aufgebaut?
Von den Lexemen werden, wenn sie in einen Satz eingebaut werden, Wortformen gebildet wie z.B. xokik. Die innere Struktur dieses Wortes, nämlich seine Bildung aus der Wurzel xok “lesen” und dem Suffix -ik inkompletiver Status, wird in Z. 2 durch den Bindestrich verdeutlicht. Dadurch fungiert diese Zeile gleichzeitig als morphologische Repräsentation.
Der Satz enthält eine Reihe von Formativen, die im Deutschen kein Übersetzungsäquivalent, sondern bloß eine Funktion in der yukatekischen Grammatik haben. Diese grammatische Funktion wird in der interlinearen Glosse durch eine Abkürzung wiedergegeben. Die Bedeutung der Abkürzungen erfährt man im Abkürzungsverzeichnis.
Wortformen werden sodann mit weiteren Wortformen zu Syntagmen kombiniert, z.B. chaan libro “kleines Buch”. Die Einheit eines Syntagmas kann man bezeichnen, indem man es in eckige Klammern einschließt (eckige Klammern haben also zwei völlig verschiedene Funktionen in der Repräsentation sprachlicher Ausdrücke). Dies ist im Beispielsatz mit dem Relativsatz a ts'a'mah teen “das du mir gegeben hast” geschehen. Syntagmen setzen sich aus Syntagmen zusammen. Diese syntaktische Struktur wird durch Schachtelung von eckigen Klammern bezeichnet. Z.B. enthält das Syntagma le chaan libro a ts'a'mah teena' “das Büchlein, das du mir gegeben hast” den soeben erwähnten Relativsatz. Durch diese Notation wird Z. 3 gleichzeitig zu einer syntaktischen Repräsentation des Beispielsatzes. Übrigens sieht man bei dieser Gelegenheit, daß ein yukatekischer Relativsatz ebenso wie im Deutschen seinem Bezugsnomen folgt, daß er aber kein Relativpronomen hat, ebenso wie übrigens seine englische Fassung the little book you gave me.
Von den zahlreichen grammatischen Besonderheiten des Beispielsatzes sei hier nur noch eine herausgegriffen: Am Anfang des direkten Objektes des Satzes steht das Determinativ le, welches definite Referenz bezeichnet. Es unterscheidet sich in mindestens zwei Punkten von deutschen definiten Determinantien: Erstens, es dekliniert nicht, sondern lautet immer le (abgesehen davon, daß es, wie man sieht, zu /e/ gekürzt wird). Zweitens, es löst ein sogenanntes deiktisches Enklitikum am Ende des Satzes aus – hier -a' D1 –, wodurch man erfährt, ob “dieser” oder “jener” gemeint ist.
Mit der Frage, wie die Wortformen einer Sprache gebaut sind, befaßt sich die Morphologie, mit der Frage dagegen, wie die komplexeren Ausdrücke bis hin zu Sätzen gebaut sind, die Syntax.
Wozu braucht man solch eine Äußerung?
Bis hierhin haben wir einen auf dem Bildschirm stehenden isolierten Satz betrachtet. Sätze jedoch kommen (wenn sie nicht gerade von Linguisten gemacht werden) als Äußerungen vor, und diese kommen in Sprechsituationen vor. Der obige Satz wurde aufgezeichnet in einer Sprechsituation, in der der Sprecher soeben von seinem Gesprächspartner gefragt worden war: Ba'x ka meetik? “Was machst du da?” Der Satz diente also als ein bestimmter Sprechakt, nämlich als Antwort auf eine Frage; und dies in einem Kontext, wo einer der Referenten, nämlich der Sprecher, schon vorausgesetzt war (deswegen erscheint er in dem Satz bloß in Form des Klitikums in), während der ganze Rest neue Information ist. Der Satz könnte auch dienen als Antwort auf die Frage Ba'x táan a xokik? “Was liest du gerade?” In dem Falle wäre nur der Inhalt des Ausdrucks in den äußeren Klammern von Z. 3 neue Information für den Hörer. Der Satz könnte dagegen nicht dienen als Antwort auf die Frage Máax xokik le chaan libro in ts'a'mah teeche'? “Wer liest gerade das kleine Buch, das ich dir gegeben habe?”; eine Antwort auf diese Frage müßte völlig anders lauten.
Mit der Frage, was für Sprechakte man mit einer Äußerung in einer passenden Sprechsituation ausführen kann, und wie diese ihre Funktionen mit ihrer sprachlichen Struktur zusammenhängen, befaßt sich die Pragmatik.
Bevor wir zu Fragen übergehen, die von obigem Beispielsatz abführen und sich auf das Yukatekische als Ganzes richten, sei noch einmal die Rolle der Repräsentation von Sprachdaten in der Linguistik unterstrichen. Eine sprachliche Äußerung hat, wie gesehen, viele Aspekte. Für jeden gibt es ein eigenes Repräsentationssystem. Und bei jeder Wiedergabe von Sprachdaten ist es wichtig, zu bezeichnen, auf welchen Aspekt und welche Ebene der Äußerung oder des Satzes man sich bezieht. Deshalb sind die in den vorangehenden Abschnitten erläuterten Arten formaler Auszeichnung – die diversen Klammern – zu beachten. Dazu kommt der Kursivsatz, der – auch in diesem Text – immer verwendet wird, wenn objektsprachliche Ausdrücke in metasprachlichem Kontext stehen. Theoretische Grundlagen dazu anderswo, und ebenso ein paar Beispiele zum rechten Gebrauch von Kursivsatz und Anführungszeichen.
Wie ist diese Struktur / diese Sprache entstanden?
Die Geschichte des Yukatekischen ist über fast ein halbes Jahrtausend durch alphabetisch geschriebene Texte dokumentiert. Davor liegen noch einmal tausend Jahre Sprachgeschichte, die durch teilweise entzifferte Hieroglyphentexte dokumentiert sind. Klar ist jedenfalls, daß die Mayas schon Jahrtausende vor Ankunft der Spanier in Yukatan gewohnt und Maya gesprochen haben. Natürlich hat die Sprache sich in der Zeit verändert, und das kolonialzeitliche Maya unterscheidet sich vom heutigen so wie das Mittelhochdeutsche vom Neuhochdeutschen.
Das zweite Wort in der grammatischen Repräsentation von Z. 2 unseres Beispielsatzes ist das Hilfswort für den progressiven Aspekt. Es geht auf das Substantiv táan “Mitte” zurück. Ein Ausdruck wie táan in xokik bedeutete ursprünglich etwas wie “ich bin in der Mitte des Lesens” (Genaueres in § 3.2.9). Ein anderes Kapitel der Sprachgeschichte wird durch das Wort libro aufgemacht. Nach 500 Jahren Sprachkontakt ist die Sprache natürlich voll von spanischen Lehnwörtern, die zu verschiedenen Graden ins System integriert sind.
Es ist Aufgabe der historischen Sprachwissenschaft, die Geschichte einer ganzen Sprache zu ergründen und für jeden ihrer Bestandteile seine Herkunft und sein Schicksal nachzuzeichnen.
Wie verhält sich diese Sprache zu anderen Sprachen?
Diese Frage kann man auf mehrere Weisen verstehen und beantworten:
- Sie kann genetische Verwandtschaftsbeziehungen der Sprache zu anderen Sprachen meinen. Darauf ist dann zu antworten, daß das yukatekische Maya am engsten mit dem Lakandonischen (einer 500 km weiter südlich im Urwald des Rio Usumacinta von weniger als 1000 Leuten gesprochenen Sprache) verwandt ist, außerdem mit dem aussterbenden Itzá in Guatemala und dem Mopán in Belice. mindestens die ersteren drei sind wechselseitig verständlich, und die vier bilden zusammen eine Zweig der Mayasprachen, von denen es in Mexiko und Guatemala noch zahlreiche weitere (nicht wechselseitig verständliche) gibt. Durch methodisch abgesicherten Vergleich kann man das Urmaya rekonstruieren, eine Sprache, die zwar nicht belegt ist, aus der aber die bekannten Mayasprachen hervorgegangen sein müssen. Die Mayasprachen sind ihrerseits nicht nachweislich mit irgendeiner anderen Sprachfamilie verwandt.
Für die genetischen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Sprachen ist die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft zuständig. - Die Frage kann sich auf den Einfluß einer Sprache auf eine andere beziehen, die miteinander in einer Sprachgemeinschaft (in den Köpfen zweisprachiger Menschen) in Kontakt sind. Kontaktsprachen für das Yukatekische waren zu vorkolumbischer Zeit andere Mayasprachen wie Chol und Chontal, aber auch das Mixe und Zoque. Seit der Conquista ist die erste Kontaktsprache natürlich das Spanische. Das Yukatekische enthält zahlreiche Lehnwörter (wie das oben gesehene libro), aber auch syntaktische Konstruktionen des Spanischen. In umgekehrter Richtung ist der Einfluß geringer, aber es gibt auch im Spanischen Mayawörter, wovon das berühmteste chocolate ist, aus Maya chukwa “Kakao”.
Für die Untersuchung des Sprachkontaktes ist die Areallinguistik zuständig. - Schließlich kann sich die Frage dafür interessieren, wie das Yukatekische im Vergleich zu anderen Sprachen der Welt gebaut ist und funktioniert. Nehmen wir als Beispiel noch einmal das Auxiliar des progressiven Aspekts. Auxiliarien hat das Yukatekische eine ganze Menge, aber sie unterscheiden sich von deutschen oder englischen Hilfsverben darin, daß sie gar keine Verben sind; sie konjugieren nämlich nicht. Das ist im Sprachvergleich eher ungewöhnlich; meistens erscheinen die Konjugationskategorien gerade am Auxiliar besonders ausgeprägt. Die yukatekischen Auxiliarien gehen freilich allesamt auf unpersönliche Ausdrücke zurück. Die ursprüngliche Bedeutung der progressiven Konstruktion des Beispiels war also etwas wie “es ist in der Mitte, daß ich das Buch lese / es ist mittendrin in meinem Buchlesen”. An solchen Konstruktionen ist die Sprache reich, und sie unterscheidet sich darin deutlich von Sprachen wie Deutsch, Spanisch oder Englisch, die persönliche Konstruktionen bevorzugen.
Der progressive Aspekt leistet im Yukatekischen mindestens so viel wie im Englischen und zahlreichen weiteren Sprachen. Wenn man seine Leistung in anderen Sprachen verstanden hat, fragt man sich, wie das Deutsche ohne einen solchen auskommt. Dann stellt man alsbald fest, daß er sich im deutschen Substandard gerade am entwickeln ist. Auf diese Weise wirft der Sprachvergleich auch oft ein neues Licht auf die eigene Sprache.
Für die Systematisierung der Vielfalt der Sprachen der Welt ist die allgemein-vergleichende Sprachwissenschaft und insbesondere die Sprachtypologie zuständig.
In bezug auf Sprache/Sprachen überhaupt
Die verbleibenden Fragen beziehen sich auf alle Sprachen bzw. die Sprache schlechthin:
Was ist Sprache überhaupt?
Die Antwort auf diese Frage, naturgemäß die Kernfrage der Linguistik, ist so komplex, daß sie in einem eigenen Abschnitt behandelt wird.
Die Disziplin der allgemeinen Sprachwissenschaft, die das Wesen der Sprache ergründet, ist die Sprachtheorie.
Wie verhält sich Sprache zu anderen Zeichensystemen?
Andere Zeichensysteme werden ebenfalls in dem soeben referenzierten Abschnitt über ‘Sprache’ behandelt. Einerseits müssen sie empirisch untersucht werden. Z.B. ist über Tiersprachen nur sehr wenig bekannt, so daß viele Voraussetzungen für den Vergleich mit menschlicher Lautsprache nicht erfüllt sind. Andererseits sind theoretische Fragen zu lösen, z.B. die, ob die Ausdrücke einer formalen Sprache, etwa eines logischen Kalküls, überhaupt eine Bedeutung in demselben Sinne wie natursprachliche Ausdrücke haben. In jedem Falle ist der Aufbau eines Zeichensystems in Rücksicht auf den zu erfüllenden Zweck zu verstehen.
Die Wissenschaft von den Zeichensystemen ist die Semiotik. Sie ist die einzige Disziplin, die für die Rolle einer Oberkategorie für die Sprachwissenschaft in Betracht kommt.
Wie kommt es, daß wir überhaupt Sprache haben?
Die Sprache (i.S.v. ‘langage’) ist etwas, was der Spezies Homo sapiens eignet, wofür es also eine biologische Grundlage gibt. Man stellt auch fest, daß ein Neugeborenes noch nicht sprechen kann und es auch ein Jahr lang trotz intensiver Kommunikationsversuche nicht lernt, dann jedoch in wenigen Jahren fast eine ganze Sprache lernt. Treibt man denselben Erziehungsaufwand mit Schimpansenbabys, lernen sie es nie. Offenbar bringt also der Mensch eine besondere Fähigkeit zur Sprache mit, die aber erst ab einem gewissen Alter zur Verfügung steht. Er kann sie auch wieder einbüßen, z.B. bei Hirnverletzungen oder bei Alzheimer. Die Sprachfähigkeit hat sich im Laufe der Evolution herausgebildet, Hand in Hand mit anderen Errungenschaften von Homo sapiens wie dem aufrechten Gang und dem Werkzeuggebrauch.
Mit der Frage, wie der Mensch zur Sprache kommt, befaßt sich die Biolinguistik, ein interdisziplinäres Unternehmen zwischen Biologie und Linguistik. Mit den neuralen Grundlagen der Sprachfähigkeit und ihrer Pathologie befaßt sich die Neurolinguistik, die in der Schnittmenge von Linguistik und Neurologie angesiedelt ist und – ebenso wie die Neurologie – eine klinische Anwendung hat, die Klinische Linguistik.
Was geht in unserem Kopf vor, wenn wir sprechen und verstehen?
In §§3.2.1 – 3.2.9 haben wir vorliegende sprachliche Erzeugnisse als Manifestationen eines zugrundeliegenden Sprachsystems betrachtet. Diese Art von Linguistik nennt sich daher auch Systemlinguistik. Was aber tatsächlich im Kopf eines Menschen vorgeht, der in Sprachtätigkeit involviert ist, ist eine ganz andere Frage. Man geht sie überwiegend mit psychologischen (und evtl. neurologischen) Methoden an. Zentrale Fragen sind, wie die Sprache im Gehirn repräsentiert ist, wie diese Fähigkeit im Vollzug aktualisiert wird, aber auch, wie sie im Erst- oder Zweitspracherwerb erlernt wird. Diese Erkenntnisse kann man dann mit den Beschreibungsergebnissen der Systemlinguistik vergleichen und sich fragen, inwieweit der Sprecher tatsächlich nach den Regeln vorgeht, die die deskriptive Linguistik für das Sprachsystem aufstellt.
Die Psycholinguistik ist die Abteilung der Linguistik, welche durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Psychologie entsteht und feststellt, welche Strukturen und Vorgänge im Kopf des Menschen seiner Sprachtätigkeit zugrundeliegen.
Welche Rolle spielt die Sprache in der Gesellschaft?
Die Beziehung von Sprachen zu Sprachgemeinschaften ist eine multiple: Die meisten Sprachgemeinschaften verwenden mehrere Sprachen, und zahlreiche Sprachen werden in mehr als einer Sprachgemeinschaft verwendet. Das yukatekische Maya z.B. konkurriert auf der Halbinsel Yukatan mit dem Spanischen. Für viele Menschen ist es so, daß sie Yukatekisch zu mündlicher, Spanisch zu schriftlicher Kommunikation verwenden. Natürlich gibt es auch Unterschiede zwischen sozialen Gruppen: Unter den monolingualen Mayasprechern sind mehr Frauen als Männer, mehr alte als junge Leute. Und auch die einzelne Sprache weist Varietäten auf, die an soziale Gruppen gebunden sind, etwa die Jugendsprache oder die sakrale Sprache.
Die Soziolinguistik ist eine mit Soziologie gekoppelte Disziplin der Linguistik, die sich mit der Rolle einer Sprache in der Gesellschaft und mit der Variation in der Sprachgemeinschaft befaßt.
Wie kann man Sprachen exakt beschreiben?
Sprachen möglichst exakt zu beschreiben ist in erster Linie ein rein wissenschaftliches Erfordernis. Darüber hinaus ist es für viele Zwecke nützlich. Ein Fremdsprachenlerner z.B. erwartet von seinem Lehrbuch stimmige Regeln. Deutschlehrbücher z.B. machen den Lernern bis auf den heutigen Tag weis, sollen (was in den europäischen Nachbarsprachen kein Gegenstück hat) sei eine schwächere Form von müssen. Da liegt es auf der Hand, daß eine genauere Beschreibung auch praktische Zwecke hätte. Noch präziser muß die Beschreibung sein, wenn ein Computer soll menschliche Sprache verstehen, erzeugen oder gar übersetzen können. Auf der anderen Seite eignet sich Sprache mehr als andere menschliche Manifestationen wie Gestik oder religiöse Praxis zu einer exakten Beschreibung, weil sie in der Tat hochgradig systematisch ist. Daher spielt Formalisierung in der Linguistik eine große Rolle.
Die mathematische Linguistik ist der Formalisierung von Sprachbeschreibungen, der Entwicklung formaler Sprachen und der genauen Fassung von über der Sprache waltenden Gesetzen gewidmet.
Was kann man mit solchen Erkenntnissen praktisch anfangen?
Bevor diese Frage beantwortet wird, ist es wichtig festzuhalten, daß eine Wissenschaft ihre letzte Rechtfertigung nicht in der Anwendung findet. Wie eingangs gesagt, zielt Wissenschaft auf kognitive oder praktische Kontrolle eines Gegenstandsbereichs. Die praktische setzt die kognitive Kontrolle voraus; folglich ist reine Linguistik als “bloßer” Erkenntnisgewinn ebenso in sich gerechtfertigt wie reine Biologie (gegenüber Biomechanik o.ä.).
Sprache spielt im täglichen Leben eine immense Rolle und ist gleichzeitig in verschiedener Hinsicht für Menschen problematisch. Deshalb gibt es für Linguistik sehr verschiedenartige Anwendungsfelder. Z.B. erwächst aus der angedeuteten sozialen Situation des Yukatekischen das Problem, ob die Sprache gegen das Spanische gestärkt werden soll und wie das positivenfalls geschehen kann. Produkte der deskriptiven Linguistik werden in Lehrbücher oder in Computerprogramme zur Rechtschreibprüfung und Silbentrennung gewandelt. Und wie bereits erwähnt, ist die Lexikographie eine Anwendung der Lexikologie und die Klinische Linguistik eine Anwendung der Neurolinguistik.
Die linguistische Disziplin, die sich mit der Umsetzung linguistischer Erkenntnisse in der Praxis und andererseits mit der Aufnahme praktischer Probleme und ihrer Einspeisung in die “reine” Linguistik befaßt, ist die Angewandte Sprachwissenschaft.
Seit wann weiß man das alles?
So wie man einen Gegenstand – mindestens einen Gegenstand der Humanwissenschaften – in einem wesentlichen Sinne besser versteht, wenn man weiß, wie er geworden ist, so ist es auch mit einer wissenschaftlichen Disziplin selbst. Menschliche Erkenntnis auf einem Gebiet ist natürlich auch relativ zu dem, was man bisher zu wissen geglaubt hat und was man gleichzeitig in benachbarten Gebieten zu wissen glaubt. Die Hieroglyphenschrift des Klassischen Maya z.B. ist so bildhaft, daß sie lange Zeit für eine logographische Schrift gehalten wurde (d.h. man glaubte, ihre Zeichen stünden für Begriffe). Dieses Vorurteil hat jahrzehntelang die Entzifferung blockiert, auch nachdem 1952 ein Fachmann klargestellt hatte, daß selbst ein schönes und bildhaftes Schriftzeichen nichts weiter als ein Silbenzeichen zu sein braucht. Erst als der Hauptvertreter der logographischen These 1975 starb, ging die Entzifferung voran. Ähnliche Beispiele ließen sich aus der Geschichte der Linguistik so wie auch anderer Wissenschaften häufen. Sie zeigen, daß auch aus der Wissenschaft “der menschliche Faktor” nicht wegzudenken ist.
Die Disziplin, die den Gang der Erkenntnisgewinnung in der Linguistik einschließlich ihrer Errungenschaften und Irrwege nachzeichnet und die Erinnerung daran wachhält, ist die Geschichte der Sprachwissenschaft.
Wozu machen wir Sprachwissenschaft überhaupt?
Sprache ist ein Merkmal des Menschen, das im Wortsinne wesentlich ist, denn ohne die Sprache wären wir keine Menschen. Indem Sprachwissenschaft die Sprache erforscht, hilft sie uns, uns selbst besser zu verstehen. Ein Beispiel ist die Bildung von Relativsätzen wie dem des Beispielsatzes. Warum sagt der Sprecher nicht einfach ... le chaan libroa' “... dieses Büchlein (hier)”, wenn der Hörer es doch sehen kann? Tatsächlich haben alle Sprachen entweder Relativsätze oder jedenfalls die Möglichkeit, deren Funktion zu erfüllen. Die Funktion besteht darin, einen Referenten zu identifizieren durch die Situation, in der er Partizipant ist. Im Falle der Sprechsituation des Beispiels könnte das z.B. besagen, daß der Sprecher annimmt, daß der Hörer, obwohl er das Buch sieht, es dennoch nicht identifiziert. Folglich identifiziert es der Sprecher durch die Situation, an der das Buch teilgenommen hat und die dem Hörer bekannt ist. Die allgemeinste Funktion in diesem Zusammenhang ist die der Referenz: wenn man miteinander redet, bezieht man sich auf Dinge, von denen man redet. Folglich ist es eine Aufgabe der Kommunikation, dem anderen beim Nachvollzug der Referenz zu helfen; und das eben leisten (u.a.) Relativsätze. Auf diese Weise trägt Sprachwissenschaft dazu bei, zu erhellen, wie wir denken und kommunizieren, wie wir also als Menschen funktionieren.
Wenn dies das oberste Erkenntnisziel der Linguistik ist, dann muß sie ihren Gegenstandsbereich entsprechend abstecken und schließlich ein methodologisches Instrumentarium entwickeln, mit dem sie diesen Gegenstandsbereich zum Zwecke der Gewinnung solcher Erkenntnisse untersuchen kann. Über Erkenntnisgegenstände, für die es keine Methoden gibt, kann man keine Wissenschaft machen. Das gilt z.B. in erheblichem Maße für die Frage nach dem Ursprung der menschlichen Sprache.
Für die Frage, was für eine Wissenschaft die Linguistik überhaupt ist, welches ihre Ziele sind und wie sie diese erreichen kann, ist die Theorie der Sprachwissenschaft zuständig. Sie ist einerseits ein Teil der Wissenschaftstheorie, aber andererseits natürlich auch Aufgabe der Sprachwissenschaft selbst.
Fazit
Sprachwissenschaft (= Linguistik) ist die Wissenschaft von der Sprache und den Sprachen.
Literatur
Fortescue 2002, Fromkin et al. 2007, ch. 1, Garvin 1965, Gellinek 1980, Gewehr & Klein (eds.) 1979, Hudson 1984, Ineichen 1974, Linke et al. 2004, Lyons 1981[l], Martinet (ed.) 1969, Müller (ed.) 2002, Pelz 1975, Porzig 1950, Tervoort (ed.) 1977, Yule 1985.
1 Der universitäre Wissenschaftsbetrieb beruht ganz wesentlich auf der Einheit von Forschung und Lehre. Die obige Definition konzentriert sich auf den Forschungsaspekt, ohne damit die Lehre ausschließen zu wollen.
2 Auch was kursiv gesetzt wird, sind normalerweise orthographische Repräsentationen. Der Unterschied besteht darin, daß die spitzen Klammern gerade die orthographische Repräsentation als solche bezeichnen, während der Kursivsatz das Sprachzeichen als solches hervorhebt, welches nur der Einfachheit halber in gewöhnlicher Orthographie wiedergegeben wird, weil die anderen Repräsentationen aufwendiger sind.